Synology NAS Fernzugriff einrichten: 5 Methoden im Vergleich
Erfahre, wie du deine Synology NAS für den externen Zugriff einrichtest: Von QuickConnect über DDNS bis VPN - alle Methoden mit Vor- und Nachteilen.
Der Fernzugriff auf eine Synology NAS eröffnet dir völlig neue Möglichkeiten, auf deine Daten zuzugreifen – egal ob von unterwegs, im Urlaub oder aus dem Homeoffice. In diesem umfassenden Guide zeige ich dir alle wichtigen Methoden, wie du deine Synology NAS für den Fernzugriff konfigurieren kannst. Du erfährst nicht nur die Schritt-für-Schritt-Anleitungen für jede einzelne Methode, sondern auch die jeweiligen Vor- und Nachteile, damit du die perfekte Lösung für deine individuellen Anforderungen finden kannst.
Was ist eine Synology NAS und warum ist Fernzugriff wichtig?
Ein Synology NAS (Network Attached Storage) ist weit mehr als nur ein simpler Netzwerkspeicher. Es handelt sich um einen vollwertigen Server, der es dir ermöglicht, Daten zentral zu speichern, zu sichern und mit anderen zu teilen. Die modernen Synology-Geräte bieten eine Vielzahl an Apps und Diensten, die dein NAS in eine persönliche Cloud, einen Medienserver, eine Überwachungszentrale oder sogar eine Entwicklungsumgebung verwandeln können. Das Herzstück jeder Synology NAS ist das Betriebssystem DSM (DiskStation Manager), das mit seiner benutzerfreundlichen, an Windows oder macOS erinnernden Oberfläche auch technisch weniger versierten Nutzern einen einfachen Einstieg ermöglicht.
Die Vorteile einer Synology NAS im Überblick
Die Vorteile einer Synology NAS liegen klar auf der Hand: Du behältst die vollständige Kontrolle über deine Daten, da diese physisch in deinem Besitz sind und nicht auf fremden Servern eines Cloud-Anbieters liegen. Gleichzeitig profitierst du von vielen Funktionen, die sonst nur Cloud-Dienste bieten. Dazu gehören automatische Backups deiner Computer und Mobilgeräte, die Synchronisation von Dateien zwischen verschiedenen Geräten und die Möglichkeit, Daten mit anderen zu teilen. Mit Anwendungen wie Synology Photos kannst du deine Fotosammlung verwalten, mit Synology Drive deine Dateien synchronisieren und mit Synology Video Station deine eigene Netflix-Alternative aufbauen. Diese Flexibilität macht eine Synology NAS zu einem wertvollen Werkzeug für Privatanwender, Kreative und kleine Unternehmen gleichermaßen.
Wofür benötigst du den Fernzugriff auf deine NAS?
Der Fernzugriff auf deine Synology NAS ist der Schlüssel, um das volle Potenzial deines Netzwerkspeichers auszuschöpfen. Ohne Fernzugriff kannst du nur innerhalb deines Heimnetzwerks auf deine Daten zugreifen. Mit aktiviertem Fernzugriff hingegen verwandelst du deine NAS in deine persönliche Cloud, auf die du von überall aus zugreifen kannst. Stell dir vor, du bist im Urlaub und möchtest schnell auf wichtige Dokumente zugreifen, oder du arbeitest im Homeoffice und benötigst Zugriff auf Unternehmensdaten. Vielleicht möchtest du auch deinen eigenen Medienserver für Filme und Musik unterwegs nutzen oder Freunden und Familie Zugriff auf ausgewählte Ordner geben. All diese Szenarien werden erst durch den Fernzugriff auf deine Synology NAS möglich.
Der Fernzugriff bietet jedoch nicht nur persönliche Vorteile. In einem geschäftlichen Umfeld ermöglicht er Teammitgliedern, auch von unterwegs oder aus dem Homeoffice heraus auf wichtige Unternehmensdaten zuzugreifen. Dies fördert die Flexibilität und Produktivität, da Mitarbeiter nicht mehr an einen bestimmten Standort gebunden sind. Gleichzeitig behält das Unternehmen die volle Kontrolle über seine Daten, im Gegensatz zu externen Cloud-Diensten.
Voraussetzungen für den Fernzugriff auf deine Synology NAS
Bevor du mit der Einrichtung des Fernzugriffs beginnst, solltest du sicherstellen, dass deine Hardware und dein Netzwerk für diese Aufgabe gerüstet sind. Außerdem ist es wichtig, sich vorab mit den Sicherheitsaspekten zu beschäftigen, denn sobald du deine NAS für den Fernzugriff öffnest, entsteht auch ein potenzielles Sicherheitsrisiko, das durch geeignete Maßnahmen minimiert werden sollte.
Hardware- und Netzwerkanforderungen
Für den Fernzugriff auf deine Synology NAS benötigst du zunächst einmal eine funktionsfähige Synology NAS mit einer aktuellen Version des Betriebssystems DSM. Die meisten neueren Modelle unterstützen alle im Folgenden beschriebenen Zugriffsmethoden ohne Probleme. Darüber hinaus solltest du über eine stabile Internetverbindung verfügen, da diese die Grundlage für jeden Fernzugriff bildet. Besonders wenn du regelmäßig große Datenmengen übertragen möchtest, ist eine schnelle Verbindung mit ausreichender Upload-Geschwindigkeit empfehlenswert.
Ein weiterer wichtiger Faktor ist dein Router. Je nach gewählter Zugriffsmethode musst du möglicherweise Einstellungen an deinem Router vornehmen, zum Beispiel Port-Weiterleitungen einrichten. Nicht alle Router unterstützen alle Funktionen gleichermaßen gut, daher ist es ratsam, vorab die Dokumentation deines Routers zu konsultieren. Für einige Methoden, wie zum Beispiel QuickConnect, benötigst du jedoch nur minimale Routerkonfigurationen oder sogar gar keine, was sie besonders benutzerfreundlich macht.
Sicherheitsüberlegungen vor der Einrichtung
Die Sicherheit deiner Daten sollte oberste Priorität haben, wenn du deine NAS für den Fernzugriff konfigurierst. Bevor du mit der Einrichtung beginnst, solltest du daher einige grundlegende Sicherheitsmaßnahmen treffen. Dazu gehört zunächst, dass du ein starkes, einzigartiges Passwort für deinen Administrator-Account verwendest. Dieses Passwort sollte nicht mit anderen Diensten geteilt werden und aus einer Kombination von Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen bestehen.
Darüber hinaus ist es ratsam, die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren, um eine zusätzliche Sicherheitsebene zu schaffen. Hierbei wird nach der Eingabe deines Passworts ein zweiter Faktor, in der Regel ein temporärer Code, abgefragt, der über eine Authentifizierungs-App auf deinem Smartphone generiert wird. Diese Maßnahme verhindert, dass Unbefugte auf deine NAS zugreifen können, selbst wenn sie dein Passwort kennen.
Ein weiterer wichtiger Sicherheitsaspekt ist die regelmäßige Aktualisierung deines DSM-Betriebssystems sowie aller installierten Pakete. Updates enthalten häufig Sicherheitsverbesserungen und schließen potenzielle Sicherheitslücken. Du solltest daher die automatische Update-Funktion aktivieren oder zumindest regelmäßig manuell nach Updates suchen.
Methode 1: Synology QuickConnect - Der einfachste Weg
Von allen Methoden, um auf deine Synology NAS von außerhalb zuzugreifen, ist QuickConnect mit Abstand die benutzerfreundlichste und am einfachsten einzurichtende Option. Sie wurde speziell von Synology entwickelt, um den Fernzugriff auch für technisch weniger versierte Nutzer zu ermöglichen, ohne komplizierte Netzwerkkonfigurationen vornehmen zu müssen.
Was ist QuickConnect und wie funktioniert es?
QuickConnect ist ein Dienst von Synology, der es dir ermöglicht, von überall auf der Welt auf deine NAS zuzugreifen, ohne dass du dafür Portweiterleitungen in deinem Router einrichten oder eine feste IP-Adresse besitzen musst. Der Dienst funktioniert, indem er eine Verbindung zwischen deiner NAS und den Synology-Servern herstellt. Wenn du von außen auf deine NAS zugreifen möchtest, stellen die Synology-Server die Verbindung her.
Bei der Einrichtung von QuickConnect wählst du eine eindeutige ID (z.B. "meine-nas"), unter der deine NAS dann über die URL "quickconnect.to/meine-nas" erreichbar ist. Diese ID muss einzigartig sein und darf noch nicht von einem anderen Nutzer verwendet werden. Über diese URL kannst du dann auf die DSM-Weboberfläche deiner NAS sowie auf verschiedene andere Dienste wie Synology Drive, Photos oder Video Station zugreifen.
Es ist wichtig zu verstehen, dass QuickConnect in verschiedenen Modi arbeiten kann, je nachdem, welche Netzwerkbedingungen vorliegen. Im besten Fall kann eine direkte Verbindung zu deiner NAS hergestellt werden. Wenn dies aufgrund von Netzwerkeinschränkungen nicht möglich ist, wird der sogenannte "Relay-Modus" verwendet, bei dem der Datenverkehr über Synology-Server geleitet wird. Dies kann zu langsameren Übertragungsgeschwindigkeiten führen, ermöglicht aber dennoch den Zugriff auf deine Daten.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Einrichtung von QuickConnect
Die Einrichtung von QuickConnect ist erfreulicherweise sehr einfach und in wenigen Minuten erledigt. Hier ist eine detaillierte Anleitung, wie du QuickConnect auf deiner Synology NAS aktivierst und konfigurierst.
QuickConnect aktivieren und ID erstellen
- Melde dich bei deiner Synology NAS an, indem du die lokale IP-Adresse in deinen Webbrowser eingibst (z.B. http://192.168.1.100:5000) oder den Synology Assistant verwendest, um deine NAS im Netzwerk zu finden.
- Gehe in der DSM-Benutzeroberfläche zur "Systemsteuerung" und klicke dann auf "Externer Zugriff" (in älteren DSM-Versionen kann der Menüpunkt direkt "QuickConnect" heißen).
- Wähle den Reiter "QuickConnect" und setze einen Haken bei "QuickConnect aktivieren".
- Falls du noch keinen Synology-Account hast, musst du dich nun entweder bei einem bestehenden Konto anmelden oder ein neues Konto erstellen. Klicke dazu auf "Bei einem Synology-Konto anmelden oder ein Konto registrieren".
- Nachdem du dich mit deinem Synology-Konto verbunden hast, gib im Feld "QuickConnect-ID" eine eindeutige ID ein. Diese ID muss mit einem Buchstaben beginnen und kann Zahlen, Buchstaben und Bindestriche enthalten. Wähle eine ID, die du dir leicht merken kannst, aber die nicht zu leicht zu erraten ist.
- Klicke auf "Übernehmen", um die Einstellungen zu speichern. Wenn die von dir gewählte ID verfügbar ist, wird deine persönliche QuickConnect-URL angezeigt, die typischerweise das Format "http://quickconnect.to/deine-ID" hat.
Zusätzliche Einstellungen anpassen
Nach der grundlegenden Einrichtung von QuickConnect kannst du noch weitere Einstellungen vornehmen, um den Dienst an deine Bedürfnisse anzupassen:
- Klicke auf "Erweitert", um zu den erweiterten Einstellungen zu gelangen.
- Hier kannst du auswählen, welche Dienste über QuickConnect zugänglich sein sollen. Du kannst beispielsweise DSM (die Weboberfläche), aber auch andere Anwendungen wie Synology Drive, Photos oder Video Station aktivieren.
- Setze einen Haken bei "QuickConnect Relay-Dienst aktivieren", um sicherzustellen, dass du auch dann auf deine NAS zugreifen kannst, wenn eine direkte Verbindung nicht möglich ist. Dies ist besonders nützlich, wenn du dich in restriktiven Netzwerken befindest.
- Wenn dein Router UPnP unterstützt, kannst du auch die Option "Portweiterleitungsregeln automatisch erstellen" aktivieren. Dies ermöglicht QuickConnect, die erforderlichen Portweiterleitungen automatisch einzurichten, was die Verbindungsqualität verbessern kann.
- Klicke auf "Übernehmen", um die erweiterten Einstellungen zu speichern.
Nach der Einrichtung kannst du deine QuickConnect-Verbindung testen, indem du dich von einem anderen Netzwerk aus (z.B. über die mobile Datenverbindung deines Smartphones) mit der QuickConnect-URL (http://quickconnect.to/deine-ID) verbindest. Wenn alles funktioniert, solltest du die Anmeldeseite deiner Synology NAS sehen.
Vor- und Nachteile von QuickConnect
QuickConnect bietet viele Vorteile, die es zur ersten Wahl für viele Nutzer machen:
Vorteile:
- Extrem einfache Einrichtung ohne Netzwerkkenntnisse
- Keine Konfiguration am Router erforderlich (keine Portweiterleitungen)
- Funktioniert auch hinter NATs und Firewalls
- Einzigartige und leicht zu merkende URL
- Kompatibel mit allen Synology-Apps und -Diensten
- Kostenlos für alle Synology-Nutzer
Allerdings gibt es auch einige Nachteile, die du berücksichtigen solltest:
Nachteile:
- Potenziell langsamere Verbindungsgeschwindigkeiten im Relay-Modus
- Abhängigkeit von Synology-Servern (wenn diese ausfallen, ist kein Zugriff möglich)
- Eingeschränkte Kontrolle über die Verbindungssicherheit
- Nicht ideal für ständige Übertragung großer Datenmengen
- Datenschutzbedenken, da der Datenverkehr potenziell über Synology-Server läuft
Trotz dieser Nachteile ist QuickConnect für die meisten Heimanwender die ideale Lösung, um einfach und schnell Fernzugriff auf ihre Synology NAS einzurichten. Für Nutzer mit speziellen Anforderungen an Geschwindigkeit, Sicherheit oder Kontrolle lohnt es sich jedoch, die anderen Methoden in Betracht zu ziehen.
Methode 2: DDNS (Dynamic Domain Name System) einrichten
Während QuickConnect eine großartige Lösung für Einsteiger ist, bietet die Einrichtung eines DDNS-Dienstes mehr Kontrolle und potenziell bessere Performance für erfahrenere Nutzer. Mit DDNS kannst du direkt auf deine NAS zugreifen, ohne dass dein Datenverkehr über Synology-Server geleitet wird.
Was ist DDNS und wann solltest du es verwenden?
DDNS steht für Dynamic Domain Name System und löst ein grundlegendes Problem bei der Verbindung zu Heimnetzwerken über das Internet: Die meisten Internetanbieter vergeben dynamische IP-Adressen an Privatkunden, die sich regelmäßig ändern. Ohne eine feste IP-Adresse wäre es sehr schwierig, eine zuverlässige Verbindung zu deiner NAS herzustellen, da sich die Adresse ständig ändert.
DDNS löst dieses Problem, indem es deiner sich ändernden IP-Adresse einen festen Domainnamen zuweist. Ein DDNS-Dienst aktualisiert automatisch die Zuordnung zwischen deinem Domainnamen und deiner aktuellen IP-Adresse, wann immer sich diese ändert. So kannst du immer über denselben Domainnamen (z.B. "meine-nas.synology.me") auf deine NAS zugreifen, unabhängig davon, welche IP-Adresse dein Internetanbieter dir gerade zugewiesen hat.
Du solltest DDNS in Betracht ziehen, wenn:
- Du direkten Zugriff auf deine NAS ohne Umwege über Drittanbieter-Server wünschst
- Du regelmäßig große Datenmengen übertragen musst und hohe Geschwindigkeiten benötigst
- Du volle Kontrolle über die Sicherheit deiner Verbindung haben möchtest
- Du spezielle Dienste nutzen möchtest, die über QuickConnect nicht optimal funktionieren
Einrichtung von DDNS auf deiner Synology NAS
Synology macht die Einrichtung von DDNS relativ einfach, da das DSM-Betriebssystem bereits einen DDNS-Client integriert hat. Du kannst entweder den kostenlosen DDNS-Dienst von Synology nutzen oder einen Drittanbieter wie DynDNS, No-IP oder viele andere verwenden. Hier ist eine Anleitung, wie du DDNS auf deiner Synology NAS einrichtest:
- Melde dich bei deiner Synology NAS an und öffne die "Systemsteuerung".
- Gehe zu "Externer Zugriff" und wähle den Reiter "DDNS".
- Klicke auf "Hinzufügen", um einen neuen DDNS-Eintrag zu erstellen.
- Wähle deinen bevorzugten DDNS-Anbieter aus dem Dropdown-Menü. Synology bietet seinen eigenen DDNS-Dienst mit der Domain "synology.me" an, den du kostenlos nutzen kannst.
- Gib den gewünschten Hostnamen ein. Dies ist der erste Teil deiner Domain, z.B. "meine-nas" für "meine-nas.synology.me".
- Wenn du einen Drittanbieter-DDNS-Dienst verwendest, gib deine Benutzerdaten (Benutzername und Passwort) für diesen Dienst ein.
- Optional kannst du ein externes IPv4/IPv6 auch manuell angeben, falls die automatische Erkennung nicht funktionieren sollte.
- Für zusätzliche Sicherheit kannst du die Option "Let's Encrypt-Zertifikat erhalten" aktivieren, was wir im nächsten Abschnitt genauer erklären werden.
- Klicke auf "OK", um den DDNS-Eintrag zu erstellen.
Wenn alles korrekt eingerichtet ist, sollte der Status deines DDNS-Eintrags als "Normal" angezeigt werden, was bedeutet, dass die Synology NAS in der Lage ist, deine aktuelle IP-Adresse regelmäßig an den DDNS-Dienst zu übermitteln.
Port-Weiterleitungen in deinem Router konfigurieren
Anders als bei QuickConnect reicht es bei DDNS nicht aus, nur den DDNS-Dienst einzurichten. Du musst auch deinen Router so konfigurieren, dass er Anfragen von außen an deine NAS weiterleitet. Dies geschieht durch das Einrichten von Port-Weiterleitungen (Port Forwarding):
- Logge dich in die Administrationsoberfläche deines Routers ein. Dies geschieht in der Regel, indem du die IP-Adresse deines Routers (oft 192.168.0.1 oder 192.168.1.1) in deinen Webbrowser eingibst.
- Suche nach den Einstellungen für "Port-Weiterleitung", "Port Forwarding" oder "Virtueller Server". Die genaue Bezeichnung variiert je nach Routermodell.
- Erstelle eine neue Port-Weiterleitung für die folgenden Ports:
- Port 5000 (HTTP) und 5001 (HTTPS) für den Zugriff auf die DSM-Weboberfläche
- Port 80 (HTTP) und 443 (HTTPS) für die Zertifikatsvalidierung von Let's Encrypt
- Weitere Ports für spezifische Dienste, die du extern zugänglich machen möchtest
- Stelle sicher, dass als Ziel-IP-Adresse die lokale IP-Adresse deiner Synology NAS angegeben ist.
- Als Protokoll solltest du TCP wählen, da die meisten Webdienste über dieses Protokoll kommunizieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass das Öffnen von Ports ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt. Daher solltest du nur die Ports öffnen, die du wirklich benötigst, und immer auf aktuelle Sicherheitsupdates achten.
Let's Encrypt-Zertifikat für sichere Verbindungen einrichten
Um eine sichere Verbindung zu deiner NAS herzustellen, solltest du ein SSL-Zertifikat verwenden. Synology bietet eine Integration mit Let's Encrypt an, einem kostenlosen Dienst, der automatisch SSL-Zertifikate ausstellt und erneuert. So richtest du ein Let's Encrypt-Zertifikat ein:
- In der DDNS-Konfiguration aktiviere die Option "Let's Encrypt-Zertifikat erhalten" und "Als Standard-Zertifikat festlegen".
- Gib eine gültige E-Mail-Adresse ein, die für die Zertifikatsregistrierung verwendet wird.
- Akzeptiere die Nutzungsbedingungen von Let's Encrypt.
- Klicke auf "OK", um das Zertifikat zu bestellen.
- Stelle sicher, dass die Ports 80 und 443 in deinem Router für deine NAS freigegeben sind, da Let's Encrypt diese für die Validierung verwendet.
Wenn alles korrekt eingerichtet ist, wird ein SSL-Zertifikat ausgestellt und automatisch alle drei Monate erneuert. Dieses Zertifikat sorgt dafür, dass deine Verbindung zur NAS verschlüsselt ist und dass Webbrowser keine Sicherheitswarnungen anzeigen.
Vor- und Nachteile von DDNS
Die Verwendung von DDNS für den Fernzugriff auf deine Synology NAS bietet einige deutliche Vorteile:
Vorteile:
- Direkter Zugriff auf deine NAS ohne Umwege über Drittanbieter-Server
- Höhere Übertragungsgeschwindigkeiten im Vergleich zu QuickConnect im Relay-Modus
- Mehr Kontrolle über Sicherheitseinstellungen und Zertifikate
- Keine Abhängigkeit von Synology-Servern für den Zugriff
- Möglichkeit, jeden beliebigen Dienst auf deiner NAS extern zugänglich zu machen
Es gibt jedoch auch einige Nachteile, die zu berücksichtigen sind:
Nachteile:
- Komplexere Einrichtung, die Grundkenntnisse in Netzwerktechnik erfordert
- Notwendigkeit, Ports in deinem Router zu öffnen, was ein potenzielles Sicherheitsrisiko darstellt
- Möglicherweise nicht in allen Netzwerkumgebungen funktionsfähig (z.B. bei bestimmten Firewalls oder Carrier-Grade NAT)
- Zusätzlicher Aufwand für die Einrichtung und Wartung von SSL-Zertifikaten
- Bei einigen Internet-Providern möglicherweise nicht nutzbar, wenn diese dynamische IP-Adressen zu häufig ändern
DDNS ist ideal für Nutzer mit etwas mehr technischem Verständnis, die direkten und schnellen Zugriff auf ihre NAS benötigen und bereit sind, sich mit den Sicherheitsaspekten auseinanderzusetzen. Für maximale Sicherheit solltest du jedoch die VPN-Methode in Betracht ziehen, die wir als nächstes besprechen werden.
Methode 3: VPN-Server für sicheren Fernzugriff einrichten
Wenn dir Sicherheit besonders wichtig ist, ist die Einrichtung eines VPN-Servers (Virtual Private Network) auf deiner Synology NAS die beste Wahl. Ein VPN schafft einen verschlüsselten Tunnel zwischen deinem Gerät und deiner NAS, wodurch alle übertragenen Daten geschützt sind und deine NAS nicht direkt aus dem Internet erreichbar ist.
Die verschiedenen VPN-Protokolle im Überblick
Synology unterstützt verschiedene VPN-Protokolle, die sich in Bezug auf Sicherheit, Geschwindigkeit und Kompatibilität unterscheiden. Hier ein Überblick über die wichtigsten Protokolle:
OpenVPN: Dies ist das am weitesten verbreitete und sicherste VPN-Protokoll. Es bietet eine gute Balance aus Sicherheit und Geschwindigkeit und ist auf nahezu allen Plattformen verfügbar. OpenVPN verwendet starke Verschlüsselung und ist sehr anpassungsfähig, aber die Einrichtung kann etwas komplexer sein.
L2TP/IPSec: Layer 2 Tunneling Protocol mit IPSec bietet gute Sicherheit und ist auf vielen Geräten nativ integriert, ohne dass zusätzliche Software installiert werden muss. Es kann jedoch in einigen Netzwerken blockiert werden und ist nicht ganz so flexibel wie OpenVPN.
PPTP: Point-to-Point Tunneling Protocol ist das älteste und einfachste der unterstützten Protokolle. Es ist auf fast allen Geräten vorinstalliert und sehr einfach einzurichten. Allerdings gilt PPTP mittlerweile als weniger sicher und sollte nur verwendet werden, wenn die anderen Protokolle nicht verfügbar sind.
Die Wahl des richtigen Protokolls hängt von deinen spezifischen Anforderungen ab. Für die meisten Benutzer ist OpenVPN die beste Wahl, da es den besten Kompromiss aus Sicherheit, Geschwindigkeit und Kompatibilität bietet.
Installation und Konfiguration des VPN-Servers auf deiner NAS
Um einen VPN-Server auf deiner Synology NAS einzurichten, musst du zunächst das entsprechende Paket installieren und konfigurieren:
- Melde dich bei deiner Synology NAS an und öffne das "Paketzentrum".
- Suche nach "VPN Server" und klicke auf "Installieren".
- Nach der Installation öffne die VPN Server-Anwendung über den Hauptmenü oder das Paketzentrum.
- In den Einstellungen kannst du nun auswählen, welche VPN-Protokolle du aktivieren möchtest. Setze einen Haken bei OpenVPN, L2TP/IPSec oder PPTP, je nachdem, welches Protokoll du verwenden möchtest.
- Für jedes Protokoll gibt es spezifische Einstellungen, die du anpassen kannst, wie z.B. den IP-Adressbereich für VPN-Clients, Verschlüsselungsoptionen und DNS-Server.
- Für OpenVPN musst du zusätzlich ein Zertifikat erstellen oder ein bestehendes auswählen. Du kannst hierfür das in DSM integrierte Zertifikatsmanagement nutzen.
- Erstelle nun Benutzerkonten für den VPN-Zugriff oder verwende bestehende DSM-Benutzer. Gehe dazu auf den Reiter "Berechtigungen" und wähle die Benutzer aus, die VPN-Zugriff erhalten sollen.
- Konfiguriere die Port-Weiterleitung in deinem Router für den jeweiligen VPN-Dienst. Für OpenVPN ist standardmäßig Port 1194 (UDP), für L2TP/IPSec Port 1701 (UDP) und für PPTP Port 1723 (TCP) erforderlich.
OpenVPN einrichten - Schritt für Schritt
Da OpenVPN das empfohlene Protokoll ist, hier eine detailliertere Anleitung für die Einrichtung:
- Nachdem du den VPN Server installiert hast, wähle in den Einstellungen den Reiter "OpenVPN" und aktiviere das Protokoll.
- Wähle den Verschlüsselungsgrad (empfohlen: "Hoch") und den Komprimierungsgrad (abhängig von deiner Internetverbindung).
- Konfiguriere die Netzwerkeinstellungen. Stelle sicher, dass der IP-Adressbereich für VPN-Clients sich nicht mit dem lokalen Netzwerk überschneidet.
- Aktiviere "Clients erlauben, auf das lokale Netzwerk zuzugreifen", damit VPN-Benutzer auf alle Ressourcen in deinem Heimnetzwerk zugreifen können.
- Klicke auf "Exportieren", um die Konfigurationsdateien für OpenVPN-Clients zu erstellen. Du hast die Wahl zwischen .ovpn-Dateien für OpenVPN-Clients oder einer speziellen Konfiguration für die Synology VPN Plus-App.
- Speichere diese Konfigurationsdateien an einem sicheren Ort, da sie alle erforderlichen Informationen für den Zugriff auf deinen VPN-Server enthalten.
Zugriff über VPN-Clients auf verschiedenen Geräten
Nach der Einrichtung des VPN-Servers musst du auf jedem Gerät, das eine Verbindung herstellen soll, einen VPN-Client installieren und konfigurieren:
Windows:
- Lade den offiziellen OpenVPN Client herunter und installiere ihn.
- Kopiere die .ovpn-Konfigurationsdatei in den Ordner "config" im OpenVPN-Installationsverzeichnis.
- Starte den OpenVPN-Client, klicke mit der rechten Maustaste auf das Symbol im Systray und wähle "Verbinden".
macOS:
- Lade Tunnelblick oder einen anderen OpenVPN-kompatiblen Client herunter und installiere ihn.
- Importiere die .ovpn-Konfigurationsdatei in den Client.
- Klicke auf "Verbinden", um eine VPN-Verbindung herzustellen.
iOS/Android:
- Installiere die offizielle OpenVPN Connect App aus dem App Store oder Google Play Store.
- Importiere die .ovpn-Konfigurationsdatei in die App. Dies kann über verschiedene Methoden erfolgen, wie z.B. E-Mail, Cloud-Speicher oder direkte Übertragung.
- Tippe auf die importierte Konfiguration und dann auf "Verbinden".
Sobald die VPN-Verbindung hergestellt ist, befindest du dich virtuell in deinem Heimnetzwerk und kannst auf deine Synology NAS und alle anderen Geräte darin zugreifen, als wärst du physisch vor Ort.
Vor- und Nachteile der VPN-Methode
Die Verwendung eines VPN-Servers für den Fernzugriff auf deine Synology NAS bietet einige entscheidende Vorteile:
Vorteile:
- Höchstes Maß an Sicherheit durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung
- Zugriff auf das gesamte Heimnetzwerk, nicht nur auf die NAS
- Keine Notwendigkeit, zahlreiche Ports für verschiedene Dienste zu öffnen
- Schutz vor Lauschangriffen, insbesondere in öffentlichen WLANs
- Umgehung von geografischen Einschränkungen und Zensur
Allerdings gibt es auch einige Nachteile zu bedenken:
Nachteile:
- Komplexere Einrichtung und Konfiguration
- Notwendigkeit, VPN-Clients auf allen Geräten zu installieren und zu konfigurieren
- Potenziell langsamere Verbindungsgeschwindigkeiten aufgrund der Verschlüsselung
- Nicht ideal für die Freigabe von Daten an externe Benutzer, die keinen VPN-Zugang haben sollen
- Einige Netzwerke oder Firewalls könnten VPN-Verbindungen blockieren
Die VPN-Methode ist ideal für sicherheitsbewusste Nutzer und für Situationen, in denen du regelmäßig auf verschiedene Ressourcen in deinem Heimnetzwerk zugreifen musst. Sie bietet die beste Sicherheit, erfordert aber auch den höchsten Konfigurationsaufwand.
Methode 4: WebDAV für Dateizugriff nutzen
WebDAV (Web Distributed Authoring and Versioning) ist ein Protokoll, das es ermöglicht, Dateien über HTTP zu übertragen und zu verwalten. Es ist eine gute Alternative, wenn du hauptsächlich auf deine Dateien zugreifen möchtest und dafür keine komplette VPN-Verbindung benötigst.
Was ist WebDAV und wofür eignet es sich?
WebDAV ist ein offener Standard, der es ermöglicht, Dateien über das Internet zu verwalten und zu bearbeiten, als ob sie auf einem lokalen Laufwerk gespeichert wären. Es ist eine Erweiterung des HTTP-Protokolls und ermöglicht Funktionen wie das Kopieren, Verschieben, Umbenennen und Löschen von Dateien auf einem entfernten Server.
WebDAV eignet sich besonders gut für:
- Einfachen Dateizugriff ohne komplexe VPN-Einrichtung
- Integration mit Betriebssystemen (Windows, macOS, Linux) als Netzwerklaufwerk
- Zugriff auf Dateien von mobilen Geräten
- Szenarien, in denen nur bestimmte Ordner, nicht aber das gesamte NAS, zugänglich sein sollen
WebDAV ist nicht so umfassend wie ein VPN, bietet aber einen guten Kompromiss zwischen Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität, wenn es hauptsächlich um den Zugriff auf Dateien geht.
Einrichtung des WebDAV-Servers auf deiner Synology NAS
Die Einrichtung von WebDAV auf einer Synology NAS ist relativ einfach:
- Melde dich bei deiner Synology NAS an und öffne das "Paketzentrum".
- Suche nach "WebDAV Server" und klicke auf "Installieren".
- Nach der Installation öffne die WebDAV Server-Anwendung.
- Aktiviere den WebDAV-Dienst und wähle HTTP, HTTPS oder beides als Protokoll. Aus Sicherheitsgründen wird HTTPS dringend empfohlen.
- Lege die HTTP- und HTTPS-Ports fest. Die Standardports sind 5005 für HTTP und 5006 für HTTPS, aber du kannst sie nach Bedarf ändern.
- Wenn du HTTPS verwendest, wähle ein gültiges SSL-Zertifikat aus. Du kannst ein selbstsigniertes Zertifikat verwenden oder besser ein Let's Encrypt-Zertifikat, wie im Abschnitt über DDNS beschrieben.
- Konfiguriere die Benutzerberechtigungen. Du kannst festlegen, welche Benutzer auf welche freigegebenen Ordner über WebDAV zugreifen dürfen.
- Richte eine Port-Weiterleitung in deinem Router ein, um den WebDAV-Port (5005 für HTTP oder 5006 für HTTPS) an deine NAS weiterzuleiten.
- Falls du DDNS eingerichtet hast, kannst du nun über deine DDNS-Adresse und den entsprechenden Port auf WebDAV zugreifen.
Verbindung über WebDAV auf verschiedenen Geräten herstellen
Nach der Einrichtung des WebDAV-Servers kannst du von verschiedenen Geräten aus darauf zugreifen:
Windows:
- Öffne den Datei-Explorer und klicke mit der rechten Maustaste auf "Dieser PC".
- Wähle "Netzwerklaufwerk verbinden...".
- Wähle einen freien Laufwerksbuchstaben und gib als Adresse ein: "https://deine-ddns-adresse:5006" (ersetze die Adresse und den Port entsprechend deiner Konfiguration).
- Aktiviere "Mit anderen Anmeldeinformationen verbinden", wenn du dich mit einem anderen Benutzerkonto anmelden möchtest.
- Klicke auf "Fertig stellen" und gib deine Synology-Anmeldedaten ein.
macOS:
- Öffne den Finder und wähle "Gehe zu" > "Mit Server verbinden...".
- Gib als Serveradresse ein: "https://deine-ddns-adresse:5006" (ersetze die Adresse und den Port entsprechend deiner Konfiguration).
- Klicke auf "Verbinden" und gib deine Synology-Anmeldedaten ein.
iOS/Android:
- Installiere eine WebDAV-fähige App aus dem App Store oder Google Play Store, wie z.B. "Documents by Readdle" für iOS oder "Solid Explorer" für Android.
- Füge in der App einen neuen WebDAV-Server hinzu und gib die Serveradresse, den Port und deine Anmeldedaten ein.
- Nach erfolgreicher Verbindung kannst du auf deine Dateien zugreifen und sie bearbeiten.
WebDAV ist eine praktische Lösung, wenn du hauptsächlich Dateizugriff benötigst, ohne eine vollständige VPN-Verbindung einrichten zu müssen. Es ist besonders nützlich für gelegentlichen Zugriff oder wenn du bestimmte Ordner mit anderen Personen teilen möchtest, ohne ihnen vollen Zugriff auf deine NAS zu gewähren.
Methode 5: Tailscale als moderne Alternative
Tailscale ist eine relativ neue Lösung für den Fernzugriff, die in den letzten Jahren an Popularität gewonnen hat. Es kombiniert die Sicherheit eines VPNs mit der Einfachheit von Cloud-Diensten und bietet eine moderne Alternative zu traditionellen Zugriffsmethoden.
Was ist Tailscale und wie unterscheidet es sich von anderen Methoden?
Tailscale ist ein Mesh-VPN-Dienst, der auf dem WireGuard-Protokoll basiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen VPNs, bei denen alle Verbindungen über einen zentralen Server laufen, erstellt Tailscale ein Peer-to-Peer-Netzwerk zwischen deinen Geräten. Dies bedeutet, dass deine Geräte direkt miteinander kommunizieren können, wenn dies möglich ist, was zu besseren Geschwindigkeiten führt.
Die Hauptunterschiede zu anderen Methoden sind:
- Keine Port-Weiterleitungen erforderlich: Tailscale funktioniert ohne Portweiterleitungen in deinem Router, ähnlich wie QuickConnect, aber mit der Sicherheit eines VPNs.
- Einfache Einrichtung: Die Konfiguration ist wesentlich einfacher als bei traditionellen VPNs, da Tailscale die komplexen Teile der Netzwerkkonfiguration automatisch handhabt.
- Mesh-Netzwerk: Anstatt alle Verbindungen über einen zentralen Server zu leiten, können Geräte im Tailscale-Netzwerk direkt miteinander kommunizieren, was die Geschwindigkeit verbessert.
- Integrierte Sicherheit: Tailscale nutzt modernste Verschlüsselung und Authentifizierung, wobei jede Verbindung individuell gesichert ist.
- Plattformübergreifend: Tailscale ist für nahezu alle Plattformen verfügbar, einschließlich Windows, macOS, Linux, iOS und Android, und es gibt auch eine spezielle Anwendung für Synology NAS.
Installation und Konfiguration von Tailscale auf deiner NAS
Die Einrichtung von Tailscale auf einer Synology NAS erfordert einige Schritte, ist aber immer noch einfacher als die Konfiguration eines traditionellen VPNs:
- Erstelle zunächst ein Konto auf der Tailscale-Website (https://tailscale.com/). Die kostenlose Version reicht für die meisten Heimanwender aus.
- Auf deiner Synology NAS öffne das "Paketzentrum" und klicke auf "Einstellungen" > "Paketquellen".
- Füge die SynoCommunity-Paketquelle hinzu: https://packages.synocommunity.com/
- Nachdem die Paketquelle hinzugefügt wurde, suche im Paketzentrum nach "Tailscale" und installiere das Paket.
- Öffne die Tailscale-Anwendung nach der Installation und klicke auf "Anmelden bei Tailscale".
- Es wird ein Authentifizierungslink generiert. Öffne diesen Link auf einem anderen Gerät, um deine NAS mit deinem Tailscale-Konto zu verknüpfen.
- In der Tailscale-Administrationsoberfläche (via Webbrowser auf einem anderen Gerät) kannst du nun deine NAS sehen und verschiedene Einstellungen konfigurieren, wie z.B. welche Geräte auf die NAS zugreifen dürfen.
- Um auf die NAS zuzugreifen, installiere Tailscale auf deinen anderen Geräten (Computer, Smartphones, Tablets) und melde dich mit demselben Konto an.
- Nach erfolgreicher Anmeldung sind alle deine Geräte in einem privaten Netzwerk miteinander verbunden, und du kannst auf deine NAS zugreifen, als wärst du im lokalen Netzwerk.
Die genauen Schritte können sich mit neueren Versionen von Tailscale oder des Synology-Pakets ändern, daher ist es immer ratsam, auch die aktuelle Dokumentation zu konsultieren.
Vor- und Nachteile von Tailscale
Tailscale bietet einige bemerkenswerte Vorteile gegenüber traditionellen Zugriffsmethoden:
Vorteile:
- Keine Portweiterleitungen erforderlich, was die Einrichtung vereinfacht und die Sicherheit erhöht
- Direkte Peer-to-Peer-Verbindungen für bessere Geschwindigkeit, wenn möglich
- Hohe Sicherheit durch moderne Verschlüsselung und Authentifizierung
- Einfache Benutzeroberfläche und Verwaltung
- Funktioniert in nahezu allen Netzwerkumgebungen, auch hinter restriktiven Firewalls
- Unterstützung für Single Sign-On und Zwei-Faktor-Authentifizierung
Es gibt jedoch auch einige Nachteile zu beachten:
Nachteile:
- Abhängigkeit von einem Drittanbieter-Dienst für die Koordination der Verbindungen
- Die kostenlose Version hat Einschränkungen bezüglich der Anzahl der Benutzer und einiger Funktionen
- Höhere Version erfordern ein kostenpflichtiges Abonnement
- Nicht so weit verbreitet und etabliert wie traditionelle Methoden
- Nicht direkt von Synology unterstützt, sondern über Community-Pakete
Tailscale ist eine hervorragende Wahl für Benutzer, die die Sicherheit eines VPNs mit der Einfachheit von Cloud-Diensten wie QuickConnect kombinieren möchten. Es ist besonders nützlich in komplexen Netzwerkumgebungen oder wenn du häufig in verschiedenen Netzwerken unterwegs bist.
Sicherheit beim Fernzugriff auf deine Synology NAS
Unabhängig davon, welche Methode du für den Fernzugriff auf deine Synology NAS wählst, ist die Sicherheit ein entscheidender Faktor. Jede Öffnung deines Netzwerks nach außen stellt ein potenzielles Risiko dar, das durch geeignete Maßnahmen minimiert werden sollte.
Die wichtigsten Sicherheitsmaßnahmen im Überblick
Um den Fernzugriff auf deine Synology NAS so sicher wie möglich zu gestalten, solltest du folgende grundlegende Sicherheitsmaßnahmen ergreifen:
- Sichere Passwörter: Verwende für alle Konten starke, einzigartige Passwörter mit einer Mischung aus Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Insbesondere das Administrator-Konto sollte mit einem besonders sicheren Passwort geschützt sein.
- Zwei-Faktor-Authentifizierung: Aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Benutzerkonten, die Fernzugriff benötigen.
- Automatische Blockierung: Konfiguriere die automatische Blockierung von IP-Adressen, die verdächtige Aktivitäten zeigen oder mehrfach falsche Anmeldeversuche durchführen.
- Regelmäßige Updates: Halte dein DSM-Betriebssystem und alle installierten Pakete stets auf dem neuesten Stand.
- Verschlüsselte Verbindungen: Verwende ausschließlich verschlüsselte Verbindungen (HTTPS, SSL, VPN) für den Zugriff auf deine NAS.
- Minimales Exposing: Mache nur die Dienste und Ports nach außen zugänglich, die du wirklich benötigst.
- Firewall-Regeln: Konfiguriere die Firewall deiner NAS so, dass sie nur Verbindungen von vertrauenswürdigen IP-Adressen oder Ländern akzeptiert.
- Separate Benutzerkonten: Erstelle für verschiedene Zwecke und Benutzer separate Konten mit den jeweils minimal erforderlichen Rechten.
- Sicherheitsberater: Nutze den in DSM integrierten Sicherheitsberater, um regelmäßig die Sicherheit deiner NAS zu überprüfen und Verbesserungsvorschläge zu erhalten.
Zwei-Faktor-Authentifizierung einrichten
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) ist eine der effektivsten Maßnahmen, um unbefugten Zugriff auf deine NAS zu verhindern. Hier ist, wie du sie einrichtest:
- Melde dich bei deiner Synology NAS an und öffne die "Systemsteuerung".
- Gehe zu "Benutzer" > "Erweitert" > "Zwei-Faktor-Authentifizierung".
- Aktiviere die Option "Zwei-Faktor-Authentifizierung für folgende Benutzer erzwingen" und wähle die Benutzer aus, für die 2FA aktiviert werden soll. Für maximale Sicherheit solltest du sie für alle Benutzer aktivieren.
- Klicke auf "Übernehmen", um die Änderungen zu speichern.
- Jeder Benutzer muss nun bei der nächsten Anmeldung 2FA einrichten:
- Nach der Anmeldung mit Benutzername und Passwort wird der Benutzer aufgefordert, eine Authentifizierungs-App zu installieren (z.B. Google Authenticator, Microsoft Authenticator oder Authy).
- Der Benutzer scannt den angezeigten QR-Code mit der App.
- Die App generiert einen 6-stelligen Code, den der Benutzer eingeben muss, um die Einrichtung abzuschließen.
- Bei zukünftigen Anmeldungen muss nach der Eingabe des Passworts ein aktueller Code aus der Authentifizierungs-App eingegeben werden.
- Es werden auch Backup-Codes angezeigt, die der Benutzer an einem sicheren Ort aufbewahren sollte, um Zugriff zu erhalten, falls die Authentifizierungs-App nicht verfügbar ist.
Die Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet eine zusätzliche Sicherheitsebene, da ein Angreifer nicht nur das Passwort kennen, sondern auch Zugriff auf das physische Gerät des Benutzers (in der Regel ein Smartphone) haben müsste.
Automatische Blockierung aktivieren
Die automatische Blockierung schützt deine NAS vor Brute-Force-Angriffen, bei denen Angreifer systematisch verschiedene Passwörter ausprobieren. So richtest du sie ein:
- Melde dich bei deiner Synology NAS an und öffne die "Systemsteuerung".
- Gehe zu "Sicherheit" > "Schutz" > "Automatische Blockierung".
- Aktiviere die Option "Automatische Blockierung aktivieren".
- Konfiguriere die Parameter nach deinen Vorlieben:
- "Fehlgeschlagene Anmeldeversuche": Lege fest, wie viele fehlgeschlagene Anmeldeversuche erlaubt sind, bevor eine IP-Adresse blockiert wird (empfohlen: 5).
- "Innerhalb von (Minuten)": Definiere den Zeitraum, in dem die fehlgeschlagenen Anmeldeversuche gezählt werden (empfohlen: 5 Minuten).
- "Blockieren für (Tage)": Bestimme, wie lange eine IP-Adresse nach zu vielen fehlgeschlagenen Versuchen blockiert bleibt (empfohlen: 1 Tag).
- Klicke auf "Übernehmen", um die Einstellungen zu speichern.
Du kannst auch die "Liste der blockierten IP-Adressen" einsehen und manuell IP-Adressen hinzufügen oder entfernen.
Regelmäßige Updates durchführen
Software-Updates sind entscheidend für die Sicherheit deiner NAS, da sie Sicherheitslücken schließen und neue Funktionen bereitstellen. So richtest du automatische Updates ein:
- Melde dich bei deiner Synology NAS an und öffne die "Systemsteuerung".
- Gehe zu "Aktualisieren & Wiederherstellen" > "Update".
- Wähle den Reiter "Einstellungen" und konfiguriere die Update-Einstellungen:
- Aktiviere "Automatisch nach Updates suchen".
- Wähle, ob du nur über wichtige Updates informiert werden oder alle Updates automatisch installieren möchtest. Für maximale Sicherheit empfiehlt sich die automatische Installation wichtiger Updates.
- Lege einen Zeitplan fest, wann nach Updates gesucht werden soll, idealerweise zu einer Zeit, zu der die NAS wenig genutzt wird.
- Klicke auf "Übernehmen", um die Einstellungen zu speichern.
Zusätzlich solltest du auch die automatischen Updates für installierte Pakete konfigurieren:
- Öffne das "Paketzentrum".
- Klicke rechts oben auf "Einstellungen".
- Wähle die Option "Automatisch Updates für alle Pakete installieren" oder zumindest "Automatisch wichtige Updates für alle Pakete installieren".
- Klicke auf "OK", um die Einstellungen zu speichern.
Regelmäßige Updates sind eine der effektivsten Maßnahmen, um deine NAS vor Sicherheitsbedrohungen zu schützen, da sie bekannte Schwachstellen beheben, bevor sie ausgenutzt werden können.
Welche Zugriffsmethode ist die richtige für dich?
Mit so vielen verschiedenen Methoden für den Fernzugriff auf deine Synology NAS kann es schwierig sein, die richtige Wahl zu treffen. Die beste Methode hängt von deinen spezifischen Anforderungen, deinem technischen Kenntnisstand und deinen Sicherheitsbedenken ab.
Entscheidungshilfe basierend auf deinen Anforderungen
Um dir bei der Entscheidung zu helfen, hier eine Übersicht, welche Methode sich für welche Situation am besten eignet:
QuickConnect ist ideal für:
- Einsteiger ohne tiefere technische Kenntnisse
- Gelegentlichen Zugriff auf NAS-Funktionen
- Situationen, in denen keine Portweiterleitungen möglich sind
- Nutzer, die eine einfache Einrichtung ohne Routerkonfiguration bevorzugen
- Die Nutzung der Synology-eigenen Apps wie Photos, Drive, etc.
DDNS eignet sich besonders für:
- Erfahrenere Nutzer mit grundlegenden Netzwerkkenntnissen
- Regelmäßigen Zugriff mit höheren Geschwindigkeitsanforderungen
- Szenarien, in denen du die volle Kontrolle über die Verbindung haben möchtest
- Die Nutzung von Diensten, die nicht über QuickConnect optimal funktionieren
- Nutzer, die ihren Router konfigurieren können und dürfen
VPN ist die beste Wahl für:
- Sicherheitsbewusste Nutzer
- Szenarien, in denen du Zugriff auf das gesamte Heimnetzwerk benötigst
- Situationen, in denen du besonders sensible Daten übertragen musst
- Nutzer, die bereit sind, für mehr Sicherheit eine komplexere Einrichtung in Kauf zu nehmen
- Umgebungen, in denen du häufig öffentliche WLANs nutzt
WebDAV ist geeignet für:
- Nutzer, die hauptsächlich Dateizugriff benötigen
- Situationen, in denen du bestimmte Ordner gezielt freigeben möchtest
- Szenarien, in denen du die NAS als Netzwerklaufwerk einbinden möchtest
- Einfache Dateiübertragungen ohne komplexe VPN-Einrichtung
Tailscale passt gut für:
- Nutzer, die die Sicherheit eines VPNs mit der Einfachheit von Cloud-Diensten kombinieren möchten
- Szenarien mit komplexen Netzwerkumgebungen oder restriktiven Firewalls
- Situationen, in denen du mehrere Geräte an verschiedenen Standorten verbinden möchtest
- Nutzer, die offen für moderne, innovative Lösungen sind
Kombination verschiedener Methoden für optimale Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit
Es muss nicht immer eine Entweder-oder-Entscheidung sein. In vielen Fällen kann eine Kombination verschiedener Methoden die optimale Lösung darstellen. Hier sind einige mögliche Kombinationen:
- QuickConnect für gelegentlichen Zugriff + VPN für sensitive Daten:
Nutze QuickConnect für den schnellen, unkomplizierten Zugriff auf grundlegende Funktionen und schalte das VPN nur dann ein, wenn du besonders sensible Daten übertragen oder auf das gesamte Heimnetzwerk zugreifen musst. - DDNS für direkten Zugriff + WebDAV für Dateifreigaben:
Richte DDNS ein, um direkten Zugriff auf die DSM-Weboberfläche zu haben, und nutze WebDAV, um bestimmte Ordner für dich oder andere freizugeben. - Tailscale für dich selbst + QuickConnect für Freigaben mit anderen:
Verwende Tailscale für deinen eigenen sicheren Zugriff auf die NAS und QuickConnect, um einfach Daten mit Freunden oder Familie zu teilen, die keinen VPN-Zugang benötigen. - VPN als Hauptzugriffsmethode + DDNS als Backup:
Nutze in erster Linie VPN für maximale Sicherheit, aber richte auch DDNS ein, falls die VPN-Verbindung aus irgendeinem Grund nicht funktioniert oder in bestimmten Netzwerken blockiert wird.
Die Kombination verschiedener Methoden ermöglicht es dir, die Vorteile jeder Methode zu nutzen und gleichzeitig deren Nachteile zu minimieren. So kannst du eine Balance zwischen Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität finden, die perfekt zu deinen individuellen Anforderungen passt.
Fazit
Der Fernzugriff auf deine Synology NAS eröffnet zahlreiche Möglichkeiten, deine Daten und Dienste auch unterwegs zu nutzen und mit anderen zu teilen. In diesem Artikel haben wir fünf verschiedene Methoden vorgestellt, um diesen Fernzugriff einzurichten, jede mit ihren eigenen Vor- und Nachteilen.
Für Einsteiger und gelegentliche Nutzer ist QuickConnect die ideale Wahl, da es ohne technische Kenntnisse oder Routerkonfigurationen eingerichtet werden kann. DDNS bietet mehr Kontrolle und bessere Geschwindigkeit für erfahrenere Nutzer, die bereit sind, einige grundlegende Netzwerkeinstellungen vorzunehmen. VPN ist die sicherste Option und besonders empfehlenswert für sensible Daten oder wenn du auf dein gesamtes Heimnetzwerk zugreifen möchtest. WebDAV ist eine praktische Lösung für den gezielten Dateizugriff, während Tailscale als moderne Alternative die Vorteile von VPN und Cloud-Diensten kombiniert.
Unabhängig von der gewählten Methode solltest du immer die grundlegenden Sicherheitsmaßnahmen wie starke Passwörter, Zwei-Faktor-Authentifizierung, automatische Blockierung und regelmäßige Updates implementieren. Mit der richtigen Kombination aus Zugriffsmethode und Sicherheitsmaßnahmen kannst du die Flexibilität des Fernzugriffs genießen, ohne die Sicherheit deiner Daten zu kompromittieren.
Letztendlich gibt es keine universell beste Lösung – die richtige Wahl hängt von deinen individuellen Anforderungen, deinem technischen Kenntnisstand und deinen Sicherheitsbedenken ab. Möglicherweise ist sogar eine Kombination verschiedener Methoden für deine Situation optimal.
Probiere die verschiedenen Optionen aus und finde heraus, welche am besten zu deinen Bedürfnissen passt. Mit den Informationen in diesem Artikel bist du bestens gerüstet, um eine fundierte Entscheidung zu treffen und deinen Synology NAS-Fernzugriff erfolgreich und sicher einzurichten.
Häufig gestellte Fragen
Ist der externe Zugriff auf meine Synology NAS sicher?
Der externe Zugriff kann sicher sein, wenn du die richtigen Vorkehrungen triffst. Verwende immer verschlüsselte Verbindungen (HTTPS, SSL, VPN), aktiviere die Zwei-Faktor-Authentifizierung, halte dein System aktuell und beschränke den Zugriff auf das Notwendige. Die sicherste Methode ist die Verwendung eines VPNs.
Welche Methode ist am einfachsten einzurichten?
QuickConnect ist mit Abstand am einfachsten einzurichten. Du musst lediglich die Funktion in der DSM-Benutzeroberfläche aktivieren, dich mit einem Synology-Konto anmelden und eine eindeutige QuickConnect-ID wählen. Es sind keine Routerkonfigurationen oder technischen Kenntnisse erforderlich.
Kann ich mehrere Methoden gleichzeitig verwenden?
Ja, du kannst mehrere Zugriffsmethoden parallel einrichten und je nach Bedarf verwenden. Dies kann sogar von Vorteil sein, da du so verschiedene Szenarien optimal abdecken kannst, wie im vorherigen Abschnitt beschrieben.
Welche Methode bietet die beste Geschwindigkeit?
Für maximale Geschwindigkeit ist DDNS in der Regel die beste Wahl, da es eine direkte Verbindung zu deiner NAS ohne Umwege über Drittanbieter-Server ermöglicht. VPN kann aufgrund der Verschlüsselung etwas langsamer sein, während QuickConnect im Relay-Modus zu deutlich langsameren Übertragungsraten führen kann.
Ist es möglich, von überall auf der Welt auf meine NAS zuzugreifen?
Grundsätzlich ja. Mit allen vorgestellten Methoden kannst du von überall aus auf deine NAS zugreifen, solange du eine Internetverbindung hast. Allerdings können in einigen Ländern oder Netzwerken bestimmte Ports oder Protokolle blockiert sein, was den Zugriff einschränken könnte. VPN oder Tailscale sind in solchen Fällen oft die zuverlässigsten Optionen.
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